Erfahrungsbericht Aufbau und Betrieb einer Gartensolar Anlage mit 800w
Erfahrungsbericht
Ich habe am 06.11.2024 meine erste Photovoltaik Anlage aufgebaut. Da ich im Vorfeld lange gezögert habe, weil ich die Online Informationen hierzu teilweise verwirrend fand, halte ich jetzt für andere Laien meine Erfahrungen hier im Blog fest. Mein aktuelles Problem direkt zum Start findest du am Ende dieses Berichts.
Komplett-Set
Ich habe eine vergleichsweise teure Steckersolaranlage (auch Balkonsolar) gekauft: Metz MGreen (UVP 699€)
Wieso?
Ich war nach dem Steckersolar Test der Stiftung Warentest vor einer Weile auch hier verwirrt, weil so viele Komplett-Sets durchgefallen sind. Daher war mir ein etablierter deutscher Anbieter mit Support, Service und deutscher Qualitätskontrolle samt TÜV Siegel wichtig (wohlwissend, dass die Hardware „made in china“ ist). Zudem wollte ich ein Komplettset mit aufeinander abgestimmten Komponenten. Zu guter letzt sollen die verwendeten PV Module gerade bei wenige Sonne und bewölktem Himmel optimale Ausbeute liefern und damit die Mehrkosten rechtfertigen.
Die gelieferten Panele (DAS-DH108NA 425W BLACK PRO) sind aus Glas und bifazial, d.h. sie nehmen auch von der Unterseite Licht aus, sofern man die Module nicht flach auf die Wiese legt. Dadurch sind sie leider auch ordentlich schwer und wiegen pro Stück 20,5kg (ohne Halterungen).
Bei meinem Set wurde eine gute Balkonhalterung mitgeliefert, die ich aktuell mangels Balkonmontage nicht einsetzen kann. Ich hatte angenommen, sie auch zur Aufstellung auf dem Garagenflachdach oder im Garten einsetzen zu können. Diese Idee habe ich nach dem Auspacken gleich wieder verworfen :/
Halterung
Ich habe mir einfache Universal Schienenhalterungen im Dreieckformat mit zusätzlichen Querstreben besorgt (online, 60€).Diese lassen sich ohne spezielles Werkzeug sehr einfach montieren.
Einziger Fehler: Ich habe die Länge der Querstreben nicht berücksichtigt, die bei meinen doch recht großen Modulen etwa mind. 105cm benötigt hätten, hier muss ich noch passende Stangen besorgen.
Spartipp: Beim Aufbau habe ich bemerkt, dass was vergleichbares mit sehr günstigen Wandschienen aus dem Baumarkt, einer Stahlsäge und ein paar passenden Schlosschrauben samt Muttern deutlich günstiger herzustellen ist.
Wichtig sind im Aufbau bei einer Flachdachmontage Querstreben am Boden, um mittels schweren Steinplatten einen Windschutz zu gewährleisten. Da ich die Anlage vorerst lieber im Garten direkt auf der Wiese betreibe, benötige ich keine zusätzliche Beschwerung der Panele bzw. kann ggf. Erdhaken/Erdspieße und Gurt einsetzen wie beim Trampolin.
Montage
Die Panelrahmen haben passende Anschraubvorrichtungen: Auf den Kopf legen (auf den Lieferkarton samt Polstermaterial) und von hinten das Alu-Dreiecksgestell mit vier Schrauben befestigen = fertig.
Aufstellung
Idealerweise zu zwei arbeiten. Im Garten können die Module beliebig positioniert werden. Idealerweise an einem unverschattenten Platz am Rand, wo die Anlage nicht stört. Ursprünglich war das Garagenflachdach als Aufstellort geplant. Das wäre deutlich schwieriger geworden, die Panele heil und sicher nach oben zu bekommen (schwer und sehr sperrig). In meinem Fall gibt es jetzt im November kein Sonnenlicht aufgrund der Verschattung durch das Nachbarhaus, daher habe ich den Standort wieder gestrichen.
Es ist wirklich ratsam, zu verschiedenen Zeiten im Monat ein Sonnenlicht Protokoll zu führen, um die besten Standorte zu kennen. Speziell, wenn die Anlage dauerhaft an einer Stelle installiert werden soll.
Die Aufstellung auf der Freifläche im Garten hat neben der Einfachheit den Charme, dass man im Rahmen der verfügbaren Kabellänge auch jederzeit die Anlage ohne großen Aufwand umsetzen kann, um ganzjährig den bestmöglichen Ertrag rauszuholen.
Verkabelung
Man kann hier wirklich nichts falsch machen: Jedes Panel kommt mit zwei Kabeln mit unterschiedlichen Steckern. Diese werden einfach in den Wechselrichter eingesteckt. Lösen kann man sie mit einem speziellen Hilfs-Tool oder indem man kräftig mit den Fingernägeln auf die Clips drückt.
Wichtig: Nicht an den Kabeln rummachen, wenn die Anlage in der Sonne steht und in der Steckdose steckt! Bei meiner TÜV geprüften Anlage ist alles gut geschützt, der Wechselrichter hat einen integegrierten FI Schalter und diverse eingebaute Sicherheitsmechanismen. Am Ende fließt hier mehr oder weniger viel Strom durch, also vorsichtig und überlegt damit umgehen.
Anschlussreihenfolge:
- Zuerst werden die Panele in den Wechselrichter eingesteckt (DC Kabel = Gleichstrom)
- Danach wird das AC Kabel (=Wechselstrom) in die Haushaltssteckdose gesteckt = fertig
Wechselrichter
Mein Mikrowechselrichter ist ein NEP-800. Er ist outdoor-proof (IP67) und kann gut mit Wasser, Kälte und Hitze umgehen. Ich habe ihn an der Dreieckshalterung angeschraubt (Montagematerial lag bei).
Über einen Account und die Webseite des Anbieters bzw. eine App können die Stromerzeugungswerte in Verbindung mit dem integrierten Wifi einfach nachverfolgt werden…eigentlich…
Problem(e)
NEP-800 Wechselrichter zeigt 0 Watt trotz Sonnenlicht und korrekter grüner Status LED an
In meinem Fall war die Anzeige über Web und App nur am Donnerstag ok, als ich den Wechselrichter online gebracht hatte.Hätte er nicht am ersten Tag gut funktioniert und trotz bedecktem Himmel bereits ordentlich Strom geliefer
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- Anlage produziert laut NEPViewer und App seit 10:10 0 Watt. Tageslicht ist da, es scheint sogar teilweise Sonne. Ich beobachte es den ganzen Tag über. Die Anlage ist doch nicht hoffentlich gleich kaputt gegangen
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- Am Morgen habe ich die komplette Verkabelung überprüft, den Wechselrichter resettet, neu im Webservice von NEP eingebunden, die Panele mit einem Mikrofasertuch liebevoll hochglanzpoliert und bestmöglich positioniert. Leider weiterhin 0 Watt.
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- Durch Bekannte mit der identischen Anlage habe ich erfahren, dass auch bei ihnen seit Freitag 0W angezeigt wird. Eine kurze Onlinesuche ergibt, dass regelmäßig der NEP Viewer Service ausfällt und es ein reines Online-Abfrage Problem ist, die Stromerzeugung ist davon nicht beeinträchtigt.
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- Mehrere Tests mit einem einfachen Strommessgerät vom Discounter. Leider kann es nur Stromverbrauch anzeigen. Daher bestelle ich jetzt eine recht günstige 15€ Einspeise-Messsteckdose, die zwischen Haus und Wechselrichter eingesteckt werden kann und warte auf die Lieferung oder den Fix beim NEP Viewer.
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- Gedanke heute: Wenn die hoffentlich bald gelieferte Mess-Steckdose gut funktioniert, werde ich den lausigen Webservice von NEP vermutlich nicht mehr verwenden. Es ist dumm, dass so ein Gerät mit 10-12 Jahren Garantie kommt, aber unsicher ist, ob die benötigten Webservices bis dahin noch verfügbar sein werden. Da ist mir eine lokale Lösung lieber. Ich spiele auch mit dem Gedanken, das Set zurückzugeben und einen anderen Wechselrichter zu holen. Allerdings ist der Aufwand, alles wieder zu demontieren und zu verpacken samt Speditionsversand auch nicht gerade trivial. Das nächste Update kommt, sobald das Messgerät geliefert wurde oder der NEP Viewer wieder korrekt läuft.
- Gestern Abend habe ich den Metz Support (Anbieter meiner Anlage) kontaktiert. Es gab sehr schnell eine Antwort. Anhand der Wechselrichter Seriennummer beantragt man eine Prüfung meiner Anlage direkt beim Hersteller NEP (die mir wiederum bis heute nicht auf meine Anfrage vom geantwortet haben).
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- Die WiFi Mess-Steckdose kam erst gestern Nachmittag, daher habe ich aufgrund des wolkenverhangenen Himmels leider noch keine brauchbaren Ergebnisse erzielt, um auf Nummer sicher zu gehen, dass der Wechselrichter nicht doch einen Schaden hat oder ich die Module wirklich völlig falsch platziert habe. Daher heißt es jetzt auf den nächsten Sonnenschein warten.
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- Die Messung mit der Steckdose hat leider durchgehend 0 Watt
ergeben und heute kam auch die Rückmeldung vom Anbieter, dass der
Wechselrichter nach Fernzugriffstest durch NEP defekt zu sein
scheint und man mir umgehend Ersatz zuschicken wird. Die
Wechselrichter scheinen die Schwachstelle bei vielen Anlagen zu
sein, wie eine Online Suche nach Wechselrichter Problem
ergibt. Von daher gut, dass meiner 12 Jahre Garantie
mitbringt. Durch die Installation der Anlage direkt auf dem
Erdboden wird der Tausch ohne Leiter und Akrobatik machbar
sein. Auf dem Dach bräuchte es jetzt schon Fachpersonal.
- Eine eigentlich offensichtliche, aber vorher von mir nicht bedachte Info: Der Wechselrichter wird bei aktiver Arbeit warm, teilweise sehr warm. Da meiner bei Tageslicht kühl geblieben ist, hätte mir bereits zeigen können, dass da kein Strom produziert wird und ich hätte mir die Anschaffung der Wifi Steckdose (16€) sparen können.
- Die Messung mit der Steckdose hat leider durchgehend 0 Watt
ergeben und heute kam auch die Rückmeldung vom Anbieter, dass der
Wechselrichter nach Fernzugriffstest durch NEP defekt zu sein
scheint und man mir umgehend Ersatz zuschicken wird. Die
Wechselrichter scheinen die Schwachstelle bei vielen Anlagen zu
sein, wie eine Online Suche nach Wechselrichter Problem
ergibt. Von daher gut, dass meiner 12 Jahre Garantie
mitbringt. Durch die Installation der Anlage direkt auf dem
Erdboden wird der Tausch ohne Leiter und Akrobatik machbar
sein. Auf dem Dach bräuchte es jetzt schon Fachpersonal.
